Wie fangen und verspeisen sie ihre Beute
Vogelspinnen sind nachtaktiv und gehen erst bei Dunkelheit auf Beutefang. Spinnen sind nicht Räuber, die ihrer Beute hinterher jagt. Wenn sie bemerken, dass ein Futtertier in ihrer Nähe ist, dann warten sie zuerst ab. Sie sehen ihr Opfer nicht oder nur ganz schwach. Sie besitzen aber spezielle Sinnesorgane an Beinen und Unterkörper, welche die feinsten Bodenerschütterungen wahrnehmen können. Die Vogelspinne schleicht sich ganz langsam an ihr Beutetier heran und macht dieses dann eine ,,todbringende" Bewegung, so springt die Spinne das Futtertier an und sticht mit ihren kräftigen Beißwerkzeugen in das Opfer ein. Häufig lauert die Vogelspinne aber in ihrem Unterschlupf und wenn ein Tier vorbeiläuft, springt sie blitzartig hervor und greift das Opfer an.
Hat die Vogelspinne ihr Beutetier einmal gepackt, so hat dieses keine Chance mehr zu entkommen. Mit ihren zwei Tastern hält die Spinne ihre Beute fest und fängt an, Gift und Verdauungsenzyme in das Opfer zu spritzen. Kleinere Tiere wie Heimchen und Heuschrecken sterben sehr schnell an einem Vogelspinnenbiss. Bei größeren Tieren wie Mäusen, kann es längere Zeit dauern, bis das Futtertier keine körperliche Aktivitäten zeigt. Ist das Beutetier tot und bewegt sich nicht mehr, beginnt die Vogelspinne, Säfte in das Tier zu spritzen, die das Körpergewebe langsam verflüssigen.
anschließend saugt sie den Nahrungsbrei in ihren Magen ein. Wenn die Vogelspinne mit ihrem Beutetier fertig ist, bleibt nur ein kleiner Haufen von Essensresten übrig. Bei einer Grille zum Beispiel, ein kleiner Ballen aus unauflöslichem Chitin. Um eine Grille zu verspeisen, braucht eine Vogelspinne nur etwa eine Stunde. Für Mäuse aber, die von ihrem Nährstoffgehalt die wertvollsten Futtertiere sind, muss die Spinne einen ganzen Tag aufbringen, um sie zu verspeisen. Mäuse sollten aber nur erwachsenen Weibchen größerer Arten verfüttert werden, denn diese könnten sonst zu einer Gefahr für die Spinnen werden. Wird eine Vogelspinne mit einer Maus gefüttert, so reicht diese Ration für einen ganzen Monat aus. Es dürfen aber etwa 2-3 Grillen, oder andere eher kleinere Futtertiere, pro Woche gefüttert werden.
Es darf aber auch nicht zu viel gefüttert werden. Am Hinterleib einer Vogelspinne kann man erkennen, ob die Spinne gut ernährt ist. Ist der Abdomen eher klein und eingefallen, so muss man die Spinne füttern. Der Abdomen darf aber auch nicht zu groß sein. (Der Hinterleib einer Vogelspinne sollte nur unwesentlich größer sein als der Vorderleib!). Ist der Hinterleib sehr groß und die dünne Chitinhaut zum Zerreißen gespannt, so kann schon ein Sturz aus geringer Höhe zum Aufplatzen des Abdomens führen, und dies ist der sichere Tod für die Spinne.
Es können aber auch Fressstörungen auftreten, in denen die Spinne jegliches Futter verweigert. Diese Fressstörungen können verschiedene Ursachen haben. Vielleicht macht die Spinne gerade eine natürliche Hungerzeit durch, z.B. vor der Häutung, oder sie wird nicht artgerecht gehalten. |