Vogelspinnen in der Historie
Bei der Untersuchung versteinerter Überreste von Tieren (Fossilen) lassen sich interessante Rückschlüsse auf deren stammesgeschichtliche Entwicklung ziehen. Erste Hinweise auf fossile Verwandte der heutigen Vogelspinnen wurden in Bernsteineinschlüssen aus dem mittleren Devon Nordamerikas entdeckt, also fast vor 350 Millionen Jahren. Vor 310 bis 240 Millionen Jahren, im so genannten Karbonzeitalter, gehörten Vogelspinnen mit zu den häufigsten Spinnen überhaupt. Bis vor etwa zwei Millionen Jahren, im Tertiär, lebten sie sogar hier in der Schweiz. Da sich die Vogelspinnen im Laufe der Jahrmillionen kaum verändert haben, können sie zu Recht als ,,lebende Fossilien" bezeichnet werden.
Die berühmte Naturforscherin Sybille Merian bereiste 1699 Surinam, eine Region im Nordosten Südamerikas. Sie zeichnete bei einer ihrer vielen Exkursionen eine große Spinne, die auf einem Ast sitzend einen Vogel frisst. Nach diesem Motiv erhielt die Spinne den Namen ,,Vogelspinne". Im amerikanischen Raum werden Vogelspinnen ,,Tarantulas" genannt. In Afrika heißen Vogelspinnen ,,Baboon Spiders", übersetzt ,,Pavian-Affen", weil sie teilweise wie diese Affen klettern können.
Bis heute sind etwa 35000 verschiedene Spinnentiere bekannt, von denen etwa 800 zu der Familie der Vogelspinne gehören. Es werden immer wieder ganz neue, noch nie gesehene Spinnenarten und auch speziell Vogelspinnen gefunden, die schon seit tausenden von Jahren auf unserem Planeten leben, aber erst heute entdeckt werden. Leider muss man aber auch sagen, dass die Lebensräume von Vogelspinnen mehr und mehr zerstört werden und deshalb auch viele Arten aussterben. |